Eine Ecke in der Passionszeit / Fastenzeit

Wie in jedem Jahr steht auch dieses Jahr in der Passionszeit (ev.) / Fastenzeit (kath.) ein kleiner gestalteter Tisch im Foyer unserer Schule.

Auf ihm steht – neben Steinen, einer Kerze und Karten mit aufmunternden Sprüchen – ein Fastenkalender der Aktion “7 Wochen ohne” der Evangelischen Kirche. Dieses Jahr unter dem Motto “Spielraum! – 7 Wochen ohne Blockaden”.

Jeden Tag gibt es Bilder, Geschichten oder Gedanken zu entdecken, die dazu anregen, über das Thema nachzudenken. Gerade in diesem Jahr, geprägt von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, soll man gezielt über Spielräume – also Freiräume – nachdenken, die sich trotz oder gerade wegen Corona auftun.

Mit dieser “Ecke in der Passionszeit / Fastenzeit” soll der Ablauf des Kirchenjahres den Schülerinnen und Schülern erfahrbar und näher gebracht werden.

Klassenleitung 10B, stellvertretende Klassenleitung 6C, Koordination der Beruflichen Orientierung, Koordination Begabungsförderung, Schulgottesdienste, Schulseelsorgerin, Notfallteam, ProsA

Schulseelsorgerin

Verabschiedung von Herrn Wöllmann

Mit Torsten Wöllmann verlässt in diesem Halbjahr ein sehr geschätzter und langjähriger Kollege die Fachschaften Sozialwissenschaften und Geschichte. Herrn Wöllmann zieht es zurück in seine Heimatstadt Bochum, wo er eine Beförderungsstelle bekommen hat.

Lange Jahre prägte Herr Wöllmann mit viel Engagement unsere schulische Arbeit gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsradikalismus, setzte aber immer wieder starke Akzente zur Gleichberechtigung. Die Schulgemeinschaft des GADSA dankt ihm sehr für seine unterrichtliche Arbeit und sein vielfältiges außerunterrichtliches Engagement an unserer Schule und wünscht ihm alles Liebe und Gute für die neue Stelle in seiner Heimatstadt Bochum.

Nachricht von Herrn Wöllmann an die Schulgemeinschaft

Liebe Schulgemeinschaft,

hiermit verabschiede ich mich als Lehrer vom GADSA, an dem ich außerordentlich viel Menschlichkeit und Wertschätzung erlebt habe und von dem ich einen Schatz an Wissen und Erfahrung mitnehme.

Mit der Schulleitung, den Kolleginnen, den Eltern und dem Schulsozialarbeiter durfte ich in den vergangenen Jahren einen lebendigen Prozess des Von- und Miteinanderlernens erleben, der sich durch die Anerkennung vielfältiger Impulse und Lebenswelten auszeichnete. Dies gilt insbesondere auch für die tollen, interessierten und weltoffenen Schülerinnen, die ich nie vergessen werde! Nicht denkbar waren meine Projekte ohne die kommunalen Einrichtungen, von denen ich das Jugendfreizeitzentrum Aplerbeck besonders hervorheben möchte, und ohne die zivilgesellschaftlichen Initiativen Dortmunds, mit denen ich kooperierte.

Ich danke Euch/Ihnen allen und bleibe von Herzen verbunden
Torsten Wöllmann

Schule vor Weihnachten

Liebe Eltern und Erziehungsberechtige,

am Sonntag, den 13. Dezember 2020 haben die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder gemeinsam mit der Bundeskanzlerin einmal mehr ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen, das sich auch auf den Bereich Schule auswirkt.

Bereits am vergangenen Freitag, den 11. Dezember 2020 hat die Landesregierung Maßnahmen für den Schulbereich beschlossen. Diese stimmen mit den heutigen Beschlüssen überein. Weiterhin gilt:

Als Beitrag zur allgemeinen Kontaktreduzierung gelten ab Montag, 14. Dezember 2020, in Nordrhein-Westfalen folgende Regelungen, die wir hier angepasst an unsere Schule darstellen:

In den Jahrgangsstufen 5 bis 7 können Eltern bzw. Erziehungsberechtigte ihre Kinder vom Präsenzunterricht, der nach Plan stattfindet, befreien lassen:

Schicken Sie dazu bitte auch weiterhin eine Mail an abmeldung@schweizer-allee.de. Für die Abmeldung benötigen wir folgende Informationen:

In der Betreffzeile: Klasse des Kindes
Im Text: Klasse des Kindes / Name des Kindes / Datum, ab dem ins Distanzlernen gewechselt wird.

Ein Hin-und Herwechseln zwischen Präsenzunterricht und Distanzlernen ist nicht möglich. Wenn Sie sich für die Teilnahme am Distanzlernen entscheiden, ist diese verpflichtend und die Leistungen werden bewertet.

Die geplanten Klassenarbeiten in den Jahrgangsstufen 5 und 6 finden zunächst nicht statt.

Alle Angebote im Nachmittagsbereich und das Mittagessen müssen leider entfallen. Sollten Sie eine Notfallbetreuung für den Nachmittagsbereich bis 15:15 Uhr wünschen, können wir eine begrenzte Anzahl  an  Betreuungsplätzen einrichten. Bitte senden Sie dann eine Mail an nachmittag@schweizer-allee.de.

In den Jahrgangstufen 8 bis Q2 wird Unterricht grundsätzlich nur als Distanzunterricht erteilt:

Der Distanzunterricht ist bewertungsrelevant.

Die geplanten Klassenarbeiten in den Jahrgangsstufen 8 und 9 finden zunächst nicht statt. Die für diese Woche geplanten Klausuren in den Stufen EF, Q1 und Q2 finden jedoch nach Plan statt. Die Vertretungsapp informiert hier über den Klausurort und die genaue Klausurzeit.

An den beiden Werktagen unmittelbar im Anschluss an das Ende der Weihnachtsferien (7. und 8. Januar 2021) findet kein Unterricht statt. Es gelten die gleichen Regeln wie für die unterrichtsfreien Tage am 21. und 22. Dezember 2020.

Sollten Sie für diese beiden Tage eine Notbetreuung für Kinder der Klassen 5 und 6 benötigen, so schreiben Sie bis zum 2.01.2021 eine Mail an nachmittag@schweizer-allee.de.

Bei technischen Problemen im Distanzlernen wenden Sie sich bitte an support@schweizer-allee.de.

Rudi – Kolkrabe oder Krähe?

Zunächste möchten wir unseren Schülerinnen Stella und Diana nochmal herzlich danken, dass sie in bester Absicht Rudi gerettet und uns mit ihrem Artikel und den Fotos erfreut haben. Den Bericht über die Rettungsaktion von Rudi haben natürlich auch unsere Biologielehrer/innen gesehen und einige der Lehrer/innen haben daraufhin diesen Text verfasst:

Liebe Naturliebhaber des GADSA,

der Artikel unserer Schülerinnen Stella und Diana über den geretteten Jungvogel Rudi, hat uns als Biofachschaft veranlasst, nochmal genauer hinzuschauen.

Rabe oder Krähe, wie unterscheidet man so etwas eigentlich genau?

Ein Jungtier im Straßengraben, was ist da eigentlich gerade los, hier in der Schweizer Allee?

Die Familie der Rabenvögel (Corvidae) umfasst die Gattung Corvus, in welcher man große Tiere Raben und kleine Tiere Krähen nennt. Raben und Krähen sind also keine taxonomischen Einteilungen und gehören derselben Gattung an. Der Kolkrabe (Corvus corax) ist der größte Vertreter dieser Gattung mit einer Körperlänge von 54 bis 67 cm und einer Flügelspannweite von 120 bis 150 cm. Er ist durch seine Größe, den klotzigen Schnabel, die gesträubten, zottigen Kehlfedern, das keilförmige Schwanzende und die tiefe, bezeichnende Stimme von den übrigen Rabenvögeln zu unterscheiden.

So einen großen Rabenvogel sieht man nicht alle Tage, aber durchaus auch mal in Dortmund. Im ornithologischen Bericht 2019 wurden in unserer Stadt im Bereich Niederhofen/Höchsten 20 Exemplare gesichtet.

Weitaus häufiger kommt die Saatkrähe (Corvus frugilegus) vor. 2019 wurden 427 Tiere in Dortmund gesichtet und allein davon 130 in der Schweizer Allee. Die schwarzen Scharen seht ihr immer in den Bäumen direkt neben unserer Schule sitzen. Vielleicht gehört auch unser Rudi dazu?

Bei einigen Vögeln glänzt das Gefieder metallisch in einem bestimmten Farbton. Bei der Saatkrähe ist es leicht rötlich/metallisch, beim Kolkraben schimmert es leicht grün bis blauviolett und bei der Rabenkrähe (Corvus corone) eher bläulich/metallisch. Im letzten Jahr wurden 3573 Rabenkrähen in unserer Stadt gesichtet, ca. 500 davon in Lanstrop.

4 bis 6 Eier legt das Weibchen im März/April. Nach rund 20 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Im April/Mai fliegen die Jungvögel das erste Mal aus. Das sind dann oft Momente, wo die Jungtiere völlig fertig und scheinbar apathisch irgendwo auf dem Boden gefunden werden. Meist ist es dann das richtige Verhalten die Tiere dort sitzen zu lassen. Denn sie werden dort von ihren Elterntieren weiter gefüttert und berappeln sich nach einer Erholungspause wieder. Die Jungvögel verweilen oft zwei bis drei Jahre bei ihren Eltern. Frei lebende Raben werden bis zu 20 Jahre alt.

Solltet ihr Spaß daran gefunden haben, mit uns mal genauer hinzuschauen, so geht doch einfach mal raus und beobachtet die Natur um Euch herum ganz genau. Anregungen hierzu findet ihr auch auf folgenden Websites:

Website LBV

Website nabu

Viele Grüße aus eurer Biologiefachschaft

Brief an die Q2

Liebe Q2,

nach eurem sehr unvermittelten letzten Schultag möchten wir, eure Jahrgangsstufenleitung, auf diesem Wege noch ein paar Worte an euch richten:

Ja, so haben wir uns das ganz bestimmt auch nicht vorgestellt. Eure Schulzeit ist heute ganz plötzlich vorbei, das müssen viele erst einmal realisieren. Für einige von euch war das neben aller Aufregung bestimmt auch traurig. Und ihr könnt uns glauben, trotz aller Spannungen (oder wie wir MusiklehrerInnen zu sagen pflegen, „Disharmonien“), die es in der letzten Zeit mitunter gab: für uns war es das auch!

Leider müssen wir euch auf den 3. April vertrösten, an dem wir dann doch noch die Möglichkeit haben, euch auch offiziell zum letzten Mal ’schöne Ferien‘ zu wünschen.

Wir können sehr gut nachvollziehen, dass ihr nach den Ereignissen der letzten Tage und Wochen in diesem Moment sehr verwirrt und verunsichert seid, denn euer Abitur und die damit verbundenen Prüfungen stehen unmittelbar bevor. Und genau in dieser Zeit der Aufregung und Ungewissheit, direkt vor einem solchen Umbruch in eurer persönlichen Biografie, erfährt auch die Gesellschaft einen drastischen Einschnitt. 

An dieser Stelle möchten wir euch beruhigen und trösten. Eure Abiturprüfungen finden ganz regulär statt! Die damit verbundenen Termine bleiben bestehen (und sind ebenfalls über die schulische Ankündigung auf der Homepage zu erfahren). Wir Lehrerinnen und Lehrer sind trotz aller Umstände für euch da und versuchen euch nach besten Möglichkeiten zu unterstützen! Aber seid versichert, dass ihr durch den Unterricht der letzten Jahre gut vorbereitet seid!

Nutzt die jetzt frei gewordene Zeit, euch auf die Prüfungen vorzubereiten, tut euch zusammen (nutzt auch digitale Möglichkeiten dazu) und wiederholt den Unterrichtsstoff. 

Wenn ihr Fragen oder Probleme habt, nehmt bis zu den Osterferien Kontakt zu euren Kurslehrerinnen und -lehrern auf. Für allgemeine Anliegen stehen wir als eure Jahrgangsstufenleitung zur Verfügung. Fühlt euch nicht allein gelassen, wir tun, was wir können.

Ihr werdet euch auf eure Prüfungen vorbereiten können. Ihr werdet euer Abitur machen können. Ihr werdet euch von euren Mitschülerinnen und Mitschülern und von euren Lehrerinnen und Lehrern verabschieden können. Gemeinsam schaffen wir einen erfolgreichen und versöhnlichen Abschied von eurer Schule. 

Alles wird gut! 

Eure Jahrgangsstufenleitung

Raphaela Borgmann-Leschke und Jan Tillmanns

Förderverein erhält Zuschlag

Allgemeines
Der Förderverein ist für weitere vier Jahre Vertragspartner der Stadt Dortmund für die Kooperationsvereinbarung zum Grundlagenerlass „Geld oder Stelle“ des Landes NRW. Am 30.08.2019 unterzeichneten die Schulleitung und der Vorstand des Fördervereins den bis zum 31.07.2023 laufenden Vertrag. Dieser beinhaltet pädagogische Betreuungsangebote sowie die Durchführung von außerunterrichtlichen Ganztagsangeboten. 

Wer macht was bei 13plus?
Seitens der Schule bilden Frau Born und Herr Aldinger das Koordinatorenteam 13plus. Sie gestalten gemeinsam mit dem Förderverein das Nachmittagsprogramm, verwalten die eingehenden Anmeldungen, und sind Ansprechpartner vor Ort. Der Förderverein ist für die finanzielle Abwicklung von Mittagessen, Sach- und Personalkosten (drei eigene Angestellte, Übungsleiter und Selbständige). Dazu zählen die Überwachung von Zahlungseingänge, Abrechnung der Betreuungsleistungen mit der Stadt Dortmund sowie Lastschrifteinzüge von Eigenanteilen im Nachmittagsprogramm (AGs). Als Arbeitgeber kümmert er sich um alle relevanten Vorgänge, z.B. Vorlegen von erweiterten Führungszeugnissen und Hygienebescheinigungen, Renten- und Krankenversicherungsanmeldungen, etc.   

Aktueller Vertragsabschluss
Neu am diesjährigen Verfahren war, dass die Stadt Dortmund es erstmals rechtlich als notwendig betrachtete, die Kooperationsvereinbarung 2019-2023 für die weiterführenden Schulen in einem Bieterverfahren auszuschreiben. Der Förderverein musste sich dafür beim „Vergabemarktplatz MetropoleRuhr“ registrieren, um die notwendigen Schritte im Bieterverfahren vornehmen zu können. Das neue Verfahren war mit viel zusätzlichem Aufwand verbunden. Der Verein wurde dabei durch Herrn Robertz, dem ehemaligen Koordinator 13plus des GADSA, vorbildlich unterstützt.       

Andere Träger
Auf einer ersten Infoveranstaltung der Stadt am 11.03.2019 wurde deutlich, dass einige bestehende Kooperationen aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr fortgesetzt werden sollten/konnten. Nachdem das Ausschreibungsverfahren nun noch hinzukam, kündigte – lt. Zeitungsartikel – z.B. die AWO an, sich aus der Ganztagsbetreuung in weiterführenden Schulen zurückzuziehen. Ob sich die AWO oder andere Träger tatsächlich aus der Betreuung zurückgezogen haben, ist uns noch nicht bekannt. Laut Stadt Dortmund haben alle Schulen einen Kooperationspartner, da die VHS neu hinzugekommen ist.

GADSA am Nachmittag geht weiter
Wir als Förderverein freuen uns auch weiterhin das Schulteam „13plus“ dabei zu unterstützen, eine bestmögliche Nachmittagsbetreuung für unsere Kinder am GADSA zu gewährleisten.

GADSA begrüßt neue 5er

Bei strahlendem Sonnenschein empfing das GADSA am 28.08.2019 seine neuen Mitschüler/innen. Für 178 Kinder öffnete sich damit ein neues Kapitel in ihrem Leben und so wurden sie herzlich von der Schulgemeinschaft (Schulleiterin Frau Levin, Erprobungsstufenkoordinatorin Frau Löchter, Schüler/innen und Eltern) mit Worten, Musik, Kaffee, Brötchen, Rosen und Luftballons begrüßt.

Zum Abschluss ließen die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern den Himmel über dem GADSA bunt werden. Sie schickten die verschiedensten Wünsche für ihre gerade neu eingeschulten Kinder mit Luftballons auf die Reise. 

Zeitreise im Klassenzimmer

von Maxine Wuttke

Wir sind am Dienstag, 14. Mai, um 11.25 Uhr mit ein paar Hindernissen losgegangen. Was Hindernisse bedeutet? Also am Anfang warteten wir auf den Lehrer Herr Rauhaus, der noch etwas erledigen musste. Dann war auf einmal ein Schüler für eine Minute verschwunden und als wir rausgingen, wollten einige Schüler ihre Taschen wegbringen. Also mussten einige wieder herein, um deren Sachen wegzubringen.

Als wir dann endlich komplett waren, gingen wir zur Bahnhaltestelle und fuhren mit der U47 bis zur Kampstraße. Dann stiegen wir in eine andere Bahn und fuhren bis zum Schulmuseum. Weil wir keine Führung gebucht hatten, konnten wir ganz alleine durch das Museum gehen. Der erste Raum thematisierte die Schule, Ausbildung und Arbeit von früher. Dort machten wir ein Quiz und beantworteten die meisten Fragen richtig. Trotzdem waren wir über manche Antworten erstaunt. Der nächste Raum war aufgebaut wie ein Klassenraum von früher. Wir haben uns auf die Schulbänke gesetzt und meldeten uns, wenn wir Sachen über die Schule von früher wussten. Auf dem Lehrerpult lag der Stock des Lehrers. Die Räume drei und vier waren über Nationalsozialismus. Als wir fertig waren, spielten wir auf dem Hinterhof Verstecken Fangen Freischlagen.

von Simon Nitschke

Alte Schulbänke
Ein Klassenarum am Ende des 19. Jahrhunderts

Sitzbänke knarzen. Der Lehrer geht mit einem Rohrstock in der Hand umher. Jedes doppelte Klopfen auf den Tisch bedeutet Hände umdrehen. Streng folgt der Lehrer seinem Pfad durch die zitternden, stillen und in sich gekehrten Reihen. Es ist Schulunterricht Ende des 19. Jahrhunderts. Schule heute bedeutet größtenteils selbstständige Aneignung von Wissen in verschiedenen Wissenschaften und Sprachen, um die Gesellschaft später einmal, im Sinne des Gesellschaftsmodells, bestmöglich stabilisieren zu können und das selbstständige Verknüpfen von Zusammenhängen. Schule bedeutet Erziehung zum selbstständigen Denken und natürlich nicht zuletzt Erfahrung. Doch das war nicht immer so. Dieser Thematik hat sich ein ganzes Museum im Dortmunder Stadtteil Marten angenommen. Die 1910 entstandene und damals selbst als Schule verwendete Einrichtung behandelt nun über 500 Jahre Schulgeschichte in fünf historischen Epochen. Zudem beherbergt das als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragene Museum drei Sonderschauen mit Schwerpunkten auf den Beginn der Erziehung der Mädchen, Lehrmaterialien des Rechenunterrichts und die Möbel aus einzelnen Epochen des Schulunterrichtes.

Zu Beginn wird Klarheit über die Anfänge von Schule im frühen Mittelalter geschaffen. Große Glasplatten zieren dort die Wände. Die geschickte Kombination von Textelementen im Laufe des gewundenen Ganges erzeugt Neugier, beansprucht allerdings auch Zeit. Die damalige Art der Schule galt als Erziehung und war nur Reichen zugänglich. Im Laufe der Zeit entwickelten sich festere Berufe, denen Ausbildungen und Lehren gewidmet wurden. Die damalig vorherrschenden Methoden zur Heranbildung eines jungen Schülers waren voll und ganz dem Meister überlassen. Züchtigungen unter Zuhilfenahme von Gewalt galten als normal und wurden von der Gesellschaft akzeptiert. Ein Quiz an der Wand sichert die neuen Erkenntnisse der Besucher.

Die Tür springt auf. Den Besuchern eröffnet sich der Blick auf ein Klassenzimmer, das die Authentizität vom Ende des 19. Jahrhunderts aufweist. Mehrere alte, dunkelbraune Schulbänke stehen im Mittelpunkt. Ihre einfachen, sich mit jeder Sitzreihe nach vorne hin tiefer legenden Klappbänke erleichtern das Aufstehen bei Ansprache des Lehrers. Ein Podest als Herzstück des Raumes nimmt die vordere Wandseite ein. Neben und auf diesem stehen Pult und Karten des Lehrers. Das strenge Schulwesen und die Atmosphäre dieses Raumes lassen die Zeit greifbarer erscheinen. Es folgen Räume, die den Anfängen der Erziehung von Mädchen gewidmet sind, der Schulheftführung und der Möblierung von älteren Klassenzimmern. Eine weitere Attraktion bietet die mehrere Räume umfassende Ausstellung über das Schulwesen im Nationalsozialismus. Bestückt mit wertvollen Apparaten wie alten Schulprojektoren und weiteren Hintergrundinformationen, Bildern und Beschreibungen von Schulgegenständen, sticht diese Unterkategorie des Museums besonders hervor. Sie verdeutlicht mit kleinen Details, wie z. B. dem Schulbuch „Auch du gehörst dem Führer“, die Erziehung zur Uneigenständigkeit. Um es mit Ingeborg Bachmanns Worten zu sagen: „Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler.“ Kurz danach findet die Ausstellung ein Ende. Alles in allem eine erstrebenswerte Erfahrung, auch mit Gelegenheit zur Taschen- und Jacken-Unterbringung. Allerdings ist es kein Fehler, eine Führung zu buchen oder an einer Sonderausstellung teilzunehmen.